Automobillackierung wird nachhaltig und sieht gut aus

Kurzfassung

Die Automobillackierung ist in einem massiven Umbruch. Insbesondere der Trend zu mehr Nachhaltigkeit bewegt alle Beteiligten dazu, neue Ansätze zu verfolgen. Nass-in-nass-Lackierung, biobasierte Lacke und moderne Trocknungskonzepte verbessern die CO2-Bilanz. Dabei müssen keine Abstriche bei Sonderfarben, Wet-Look oder Dekorelemente gemacht werden.

Bei E-Fahrzeugen wird generell mehr Wert auf das Erscheinungsbild gelegt, beobachtet Dr. Lars Friedrich, Leiter Division Application Technology bei der Dürr Systems AG. Mehr Lackschichten und mehr Sonderfarben kommen zum Einsatz, aber auch Kontrastlackierungen für Flächen und Designelemente. Mit zwei oder drei Klarlackschichten, davon einer getönten, können attraktive Farbeffekte wie ein Wet-Look erzeugt werden. Auch Zwei- oder Dreitonlackierungen oder Dekorelemente auf den Fahrzeugen werden immer häufiger. Doch genauso wichtig wie beim Antrieb ist Nachhaltigkeit auch bei der Lackierung.

Chemieunternehmen wie BASF bieten inzwischen fast alle Produkte biomassebilanziert an. Akzo Nobel hat Ende 2023 eine biobasierte Innenbeschichtung aus Raps und eine weitere aus Kiefernharz für Kia Motors vorgestellt. Ein weiterer wichtiger Ansatz für mehr Nachhaltigkeit ist der Energieverbrauch. Es werden weniger Öfen und Trockner eingesetzt. Die Zahl der Trocknungsvorgänge wird reduziert. Ein weiterer Ansatzpunkt um Strom- und Wasserverbrauch zu senken, sind Rotationsanlagen bei der KTL-Lackierung. Die Karosserie wird im Tauchbecken um 360 Grad gedreht, was die Lackschicht gleichmäßiger macht. Eine weitere Energieeinsparung ergibt sich aus dem Auftragen des Basislacks „nass in nass“ auf den Vorzonenlack. Daimler, BMW und Audi verfolgen spannende Ansätze, um Automobillackierung nachhaltiger zu gestalten, ohne dabei Einbußen beim Design hinzunehmen.

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