Dekoratives Problem durch Staunässe

Korrosionsschäden sind nicht immer auf Fehler bei der Vorbehandlung oder Beschichtung zurückzuführen. Manchmal treffen konstruktive Eigenheiten mit besonders ungünstigen Umgebungsbedingungen zusammen.

An den Fenstern einer Ladenzeile in der Nähe der Nordsee traten immer wieder deutlich sichtbare weiße Ablagerungen am Übergang der Fenster zum Rahmen auf. Das Ladengeschäft verlor dadurch an Attraktivität. Der Inhaber vermutete zuerst, dass es die salzige Meeresluft wäre, die in diesen Bereichen auskristallisiert. Doch die weißen Flecken kamen immer wieder zum Vorschein, unabhängig davon, wie häufig die Fenster geputzt wurden. Schließlich wurde die Dr. Herrmann GmbH & Co. KG mit der Aufklärung des Schadensfalls beauftragt.

Nach der Demontage einer Blende konnte festgestellt werden, dass die weißen Ablagerungen in teils großem Umfang auf dem Rand der unbehandelten Aluminiumhalterungen zu finden waren und unter den Blenden regelrecht hervorzublühen schienen. In einem Gutachterlabor in Dresden wurden Proben der Ausblühungen mittels metallographischer Querschliffuntersuchungen untersucht. Die Beschichtung wies keine Fehler auf. Ursache waren zum einen die Hohlräume hinter den Blenden, die Kapillarwirkung in Kombination mit dem Klima.