Woher kommen in Zukunft die Fachkräfte?

Kurzfassung

Stellenausschreibungen und keine Bewerber – das könnte zur Regel werden. In der jungen Generation steht das Thema Ausbildung niedrig im Kurs und auch die Motivation ist durchaus ein Thema. Deshalb müssen die Betriebe in vielerlei Hinsicht deutlich mehr Einsatz bringen, wenn sie zukünftig noch Chancen auf Fachkräfte haben wollen.

Niedrige Arbeitslosenzahlen und in etlichen Sparten mehr Stellenangebote als Bewerber geben den Arbeitnehmern schon heute einen relativ langen Hebel in die Hand. Sie haben immer häufiger die Auswahl – nicht die Arbeitgeber. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird in den nächsten Jahren im Eiltempo schwieriger werden. Für viele Jugendliche gilt eine handwerkliche Ausbildung tendenziell als wenig erstrebenswert. Bei den Wunschberufen von Schulabgängern stehen Berufe wie Verfahrensmechaniker/in für Beschichtungstechnik oder Galvaniseur nicht auf den vorderen Plätze. Für Betriebe der Oberflächentechnik ist dies eine enorme Herausforderung. Doch wie können auch diese Unternehmen attraktive Arbeitgeber sein und Arbeitsbedingungen bieten, die dem Wettbewerb standhalten können?

Die Betriebe müssen in erheblichem Maße mehr als bisher in das Thema Ausbildung investieren und lernen, die Jugendlichen zu motivieren. Die Gehälter müssen attraktiver werden - sowohl in der Ausbildung, als auch danach. Dass zum Beispiel über eine Weiterbildung zum Techniker äußerst attraktive Berufsbilder und Entwicklungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen – inklusive Leitungsfunktionen – ist vielen nicht bewusst. Mit dem AV-Dual-Modell gibt es in Baden-Württemberg ein recht erfolgreiches Programm, um schwächere Jugendliche an eine Ausbildung heranzuführen und Wissenslücken zuschließen. Das AV-Dual-Modell könnte auf andere Bundesländer übertragen werden. Insgesamt müssen die Betriebe dem Thema Ausbildung deutlich mehr Initiative widmen, um so den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken.

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