Touch and Feel nicht zu ersetzen
Welche Erwartungen hat Ecoclean an die erste parts2clean-Ausgabe nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie? Wie schätzt das Unternehmen die künftige Bedeutung von Messen ein? Lesen Sie mehr in unserem Interview!
mo: Wie bewerten Sie die aktuelle Lage und Entwicklung in der Reinigungsbranche?
Straub: Wir verzeichnen nach den schwierigen Jahren 2019 und 2020 ein deutliches Wachstum. Seit dem Frühjahr zieht die Nachfrage stark an. Leider ist die finale Entscheidungsfreudigkeit am Markt noch langwierig und verhalten. Erfreulich ist der Anstieg in Branchen wie der Medizintechnik und in der Präzisionsreinigung.
mo: Welche Auswirkungen hatte die Pandemie auf Ihr Geschäftsfeld?
Straub: Durch die Produktionsrückgänge im Automotive- und Zulieferergeschäft sowie den pandemiebedingten Umstrukturierungen in den verarbeitenden Branchen kam es leider vielfach zu Investitionsstopps. Daneben machen uns natürlich auch die Beschaffungsmärkte für Komponenten und Material und die damit verbundenen längeren Lieferzeiten zu schaffen.
mo: Was ist Ihre Motivation, trotz der Umstände auf einer Messe auszustellen?
Straub: Wir glauben, dass, trotz der zur Gewohnheit gewordenen Online-Besprechungen und eingeschränkten Kundenbesuchen Bedarf an persönlicher Interaktion zwischen Kunde und Lieferant besteht. Viele Menschen sind „online-müde“ und freuen sich wieder auf einen persönlichen Austausch wie ihn eine Präsenzmesse bietet.
mo: Welche Erwartungen haben Sie an die diesjährige parts2clean?
Straub: Wir würden uns freuen, wenn viele Stamm- und Neuaussteller die Marke parts2clean unterstützen und die weltweit einzigartige Fokussierung dieser Messe auf die industrielle Bauteilreinigung zusammen weiter vorantreiben. Natürlich wünschen wir uns viele Besucher und gute Gespräche.
mo: Welche Themenschwerpunkte setzen Sie in diesem Jahr?
Straub: Ecoclean als Generalanbieter mit breitem Portfolio ist in der Lage in vielen Branchen Lösungen anzubieten. Unser Schwerpunkt liegt dieses Jahr in der Präzisions- und Feinreinigung sowie auf unserer Kompetenz im Bereich der Medizinaltechnik sowie standardisierten Lösungen hierfür.
mo:Welche Auswirkungen erwarten Sie auf den Austausch zwischen Besuchern und Ausstellern durch die Pandemie?
Straub: Wenige. Wir werden, entsprechend den Hygienevorgaben, wie bisher unsere Standbesucher empfangen, wenngleich wir einige Dinge bezüglich des Caterings berücksichtigen müssen.
mo: Wie sind Ihre Erwartungen bezüglich der Besucherzahlen auf nationaler und internationaler Ebene?
Straub: Wir sind realistisch und schätzen, dass die Besucherzahl deutlich geringer ist als in den Vorjahren. Aus dem entfernteren Ausland werden wegen Reisebe-
schränkungen weniger Besucher zu erwarten sein. Daneben muss man sich vor Augen halten, dass viele Firmen eine wirt-
schaftliche Krise zu bewältigen haben und gegebenenfalls auch aus Kostengründen Reisen ihrer Mitarbeitenden eingeschränkt haben.
mo: Wie bewerten Sie die Auswirkungen und Entwicklungen der Pandemie respektive der Digitalisierung in Bezug auf die Zukunft von Messeveranstaltungen?
Straub: Die Pandemie hat sicher die Hybridisierung von Marketing- und Messekonzepten gefordert und gefördert. Dennoch glauben wir, dass ein persönlicher Messebesuch mit kompetentem, persönlichen Beratungsgespräch und „Touch & Feel“ am Stand eine Onlineveranstaltung nach wie vor nicht ersetzen kann.