Jenseits der Bullenjahre

Anzeige Branche | Erstellt von CB

Die Niedrigzinspolitik hat seit 2015 das Investitionsverhalten stark verändert. Wenn Guthaben auf der Bank Geld kostet, sind Investoren zu Vielerlei bereit. Nun, mitten in einer der schwierigsten wirtschaftlichen Phasen der letzten Jahrzehnte – nicht nur national, auch auf globaler Ebene – könnte der Zeitpunkt für die Normalisierung der Zinspolitik nicht ungünstiger sein.

Die Industrie ist in Europa immer mehr gefordert, in Nachhaltigkeit und moderne Technologien zu investieren. In die Zukunft investieren bedeutet oft, dass es notwendig ist, deutlich über die nächsten zwei Jahre hinaus zu denken. Nur so lassen sich Technologiesprünge und grundlegende Verbesserungen umsetzen. Doch wie werden sich die Krisenherde auf internationaler Ebene weiterentwickeln, von gefährdeten Demokratien bis hin zu realen Auseinandersetzungen? Wer kann die Folgen vorhersagen?

Der VDMA jedenfalls verzeichnet für die Oberflächentechnik 2022 ein Umsatzplus von immerhin acht Prozent und erwartet für 2023 einen Umsatzzuwachs von nominal sechs Prozent. Gründe hierfür sieht der Verband unter anderem durch neue Abnehmerbranchen, zum Beispiel in der Batterieproduktion. Auch steigt das Instandhaltungsgeschäft und die Nachfrage nach Automatisierung und Digitalisierung wächst. Demgegenüber stehen deutliche Unsicherheiten am Markt und die Vergabe von Aufträgen verläuft sehr zögerlich. Noch dazu dämpft das derzeit zurückhaltende Konsumverhalten der Endverbraucher die Investitionsfreude. Hinzu kommen immer größere Bürokratielasten.

Wenn die Aussichten unklar sind, hilft manchmal nur Zweckoptimismus – denn irgendwann muss es besser werden. Und wer dann technologisch auf dem richtigen Stand ist, hat eine hervorragende Perspektive. Viele interessante Anregungen lieferte der Korrosionsschutzgipfel in Frankfurt, den ausführlichen Nachbericht lesen Sie ab Seite 32 der aktuellen Ausgabe des mo-Magazins. Die Vorträge zeigten in vielerlei Hinsicht, welche Verbesserungspotenziale in Beschichtungsprozessen stecken. So zum Beispiel bezüglich der vielfältigen Möglichkeiten zur Verbesserung von Kosten, Qualität und Umweltbilanz durch abwasser- und abfallfreie Closed-Loop-Zink-Nickel-Prozesse. Auch eine interessante Alternative zur Kraft-Wärme-Kopplung mit Holzgas aus sehr günstigen Hackschnitzeln wurde vorgestellt. Weitere Referenten beschäftigten sich mit der PFAS-Problematik sowie Korrosionsproblemen bei Elektronikkomponenten in der E-Mobilität
KI und Augmented Reality gewinnen auch in der Oberflächenbranche mehr Präsenz. In der aktuellen mo-Ausgabe stellen wir ab Seite 20 eine hochkomplexe Lackieranlage vor, die künftig die Auftragsreihenfolge mittels intelligenten Algorithmen eigenständig austüfteln wird. Und ab Seite 28 zeigt unser Bericht über die Lerngalvanik des IPA in Stuttgart, welche Möglichkeiten und Potenziale die Digitalisierung in der Galvanotechnik heute schon eröffnet.
Dass Nachhaltigkeit als primäre Unternehmensstrategie in schwierigen Zeiten sehr erfolgreich sein kann, zeigt das Beispiel eines auf Zirkularität spezialisierten Unternehmens ab Seite 28, das in der Pandemiephase seine besten Unternehmensergebnisse überhaupt erzielte und seinen Fachkräftebedarf decken kann. Das Thema Fachkräftemangel ist so akut wie nie, lesen Sie ab Seite 12 in Ausgabe 6-7/2023 mehr über die Herausforderungen im Bereich der Ausbildung – und warum es so wichtig ist, dass die Unternehmen ihr Engagement in diesem Bereich massiv verstärken.

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