VOA zur Lage der Oberflächenbranche: Geschäftsbericht 2023/2024

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Der Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA) veröffentlicht seinen digitalen Geschäftsbericht 2023/2024. Dieser liefert einen ausführlichen Einblick in das vergangene Geschäftsjahr.

Der Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA) hat seinen digitalen Geschäftsbericht 2023/2024 veröffentlicht, der einen detaillierten Einblick in das vergangene Geschäftsjahr bis ins Frühjahr 2024 liefert. Für alle, die sich mit dem Thema Oberflächenbeschichtung beschäftigen, ist dieser Geschäftsbericht eine interessante Lektüre, denn sie fasst die Entwicklung und Sichtweisen der im Verband organisierten Unternehmen zusammen.

Der VOA-Vorstand zur aktuellen Situation

In der Einführung sind sich sowohl der Vorsitzende des VOA Friedhelm Scholten und die Geschäftsführerin Dr. Alexa Becker einig, dass die überbordende Bürokratie sich für Deutschland zu einem erheblichen Standortnachteil entwickelt. Das zusammen mit der schwachen globalen Nachfrage sehen beide als Hauptbelastung für die heimische Wirtschaft.

Beide fordern dass es an der Zeit für die Politik ist, wirtschaftspolitische Maßnahmen zu ergreifen um den Negativtrend zu stoppen und die Zukunft und Sicherheit des Wirtschaftsstandortes Deutschland und die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten. Hierbei betont Scholten die zentrale Rolle einer sicheren und vor allem für die Unternehmen bezahlbaren Energieversorgung. Denn wenn Unternehmen durch die Energiepreise an die Grenze der Wirtschaftlichkeit geraten, ist es mitunter nicht mehr möglich, in Klimaschutz zu investieren.

Die Lage der Oberflächenbranche insgesamt

Gerade wenn man die wirtschaftliche Entwicklung seit 2021 mit einbezieht, zeigen sich die Entwicklungen sehr deutlich. Immerhin liegt in der Umfrage des VOA die Kapazitätsauslastung der befragten Unternehmen bei 71 % und nahm im Vergleich mit 2023 im Mittelwert um beachtliche 19 % ab. Wie stark der Umbruch in der Wirtschaft ist, verdeutlichen die Vergleichszahlen mit 2021, hier lag die Auslastung bei 90 %. Auch der Auftragseingang ist rückläufig, 2022 registrierten 73 % einen Rückgang um durchschnittlich 17 % gegenüber dem Vorjahr. 2022 stellten dies 41 % fest und traumhafte Werte wieder für 2021, hier waren es nur 6 %. Die befragten Unternehmen sind mit 93 % im Bereich Bau/Architektur tätig und im Maschinenbau und Automotive zu je 53 %.

Energiepreise hohe Belastung

Laut 60 % der befragten Unternehmen belasten die hohen Energiepreise erheblich die eigene Tätigkeit und sogar 7 % sehen sie als existenzbedrohend an. 80 % sehen hierin zudem den Hauptgrund für eingeschränkte Produktionsempfänge. Aber gleich an zweiter Stelle der größten Probleme folgt mit 60 % der Arbeitskraft- und Fachkräftemangel und die Auswirkungen des Russland-Ukraine Krieges liegen mit 40 % auf dem dritten Platz. Immerhin, mit Lieferengpässen haben noch 13 % zu kämpfen.

Damit herrscht insgesamt eine eher trübe Stimmung in der Oberflächenveredelungsbranche. Dies korrespondiert mit der allgemeinen Wirtschaftslage und auch den Prognosen führender Wirtschaftsinstitute. Trotzdem sehen immerhin 53 % der Mitglieder die Lage halbwegs optimistisch – immerhin mehr als die Hälfte – aber kein Vergleich zu 2021, hier waren es 94 %.

Trotz der wirtschaftlich angespannten Situation richten sowohl Scholten als auch Dr. Becker einen konstruktiv-optimistischen Blick in die Zukunft. Scholten rät, sich auf die Dinge zu fokussieren, die man selbst beeinflussen kann und mit Entschlossenheit auf die zukünftigen Herausforderungen zuzugehen. Auch Dr. Becker nennt das Schaffen von Optionen als zentrale Aufgabe eines jeden Einzelnen, der Unternehmen, aber auch der Verbände. Nur auf das hoffentlich richtige Handeln der Regierung zu warten, ist eine fahrlässige Strategie. Politische Entscheidungen müssen laut dem VOA so intensiv wie möglich mitgestaltet werden. Hier sollten und müssen Verbände und Unternehmen Hand in Hand arbeiten, um ein Gegengewicht herzustellen. Vor allem die Zusammenarbeit mit den Dachverbänden auf deutscher und europäischer Ebene – mit der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw) und der European Association for Surface Treatment on Aluminium (ESTAL) – gestaltet sich laut dem VOA sehr fruchtbar.

Intensive  Aktivitäten bei Aus- und Weiterbildung

Darüber hinaus enthält der Geschäftsbericht viele Details über die Verbandsarbeit des letzten Jahres über Veranstaltungen sowie Aktivitäten im Bereich Fort- und Weiterbildungs. Natürlich sind auch die Qualitätszeichen Thema.

Darüber hinaus stand für den VOA insbesondere die Aktualisierung des Best Available Techniques Reference SurfaceTreatment of Metals and Plastics (BREF STM) im Vordergrund seiner Arbeit. Aus gutem Grund leistet der Verband zusammen mit seinen Mitgliedsunternehmen einen enormen Beitrag bei der Neuauflage, denn durch die aktive Mitarbeit im europäisch angelegten „Sevilla-Prozess“ bietet sich die Chance, den Standard für eine effiziente umweltverträgliche Produktion mitzubestimmen.

Der VOA-Geschäftsbericht steht auf www.voa.de zum Download bereit.

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