acp systems AG
Geschäftsfelder: Entwicklung, Bau und Verkauf industrieller Teile-Reinigungsanlagen sowie allgemeiner Automatisierungstechnik
Zielgruppen: Elektronik, Automobilindustrie, Halbleiter und Mikroelektronik
Mitarbeiter: 85
Jahresumsatz: 15 Mio. Euro
Gesprächspartner: Dr. Günther Schmauz, Vorstand für Technik und Vertrieb, acp systems
Was für ein Resümee ziehen Sie für das Jahr 2023?
Die Auftragslage im Jahr 2023 war für die acp systems AG prinzipiell sehr gut. Ebenso wird der Umsatz auf dem geplanten Niveau ausfallen. Beides war aber nur möglich aufgrund großer Aufträge aus dem Vorjahr.
In Bezug auf den Auftragseingang hat das Jahr zwar sehr gut begonnen, die allgemeine wirtschaftliche Verunsicherung hat dann aber zu einem deutlichen Rückgang ab dem Sommer geführt.Für 2023 werden wir daher mit -10% unter 2022 liegen.
Waren sie 2023 noch von Lieferketten-Problemen betroffen?
Das Problem der langen Lieferzeiten hat sich in 2023 deutlich entspannt. Trotzdem sind wir bestrebt Local-Sourcing zu betreiben, was aber speziell bei Komponenten der großen Steuerungshersteller von uns nicht beeinflussbar ist.
Welche Rolle spielen für Ihr Unternehmen die Entwicklungen auf dem Energiesektor?
Die Reduzierung der CO2-Emissionen in der Industrie ist notwendig, der Weg dorthin jedoch diskutierbar.
Ein Industriestrompreis für energieintensive Branchen kann übergangsweise ein sinnvolles Werkzeug sein. Mittel- bis langfristig muss jedoch seitens der Bundesregierung die Förderung der Technologieentwicklung zur Reduzierung des Energieverbrauchs im Vordergrund stehen und nicht die Subvention des Verbrauches. Hierzu kann und wird Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen.
Welche Erwartungen haben Sie für 2024, was die Energiepreise angeht?
Nach Abklingen der Hysterie am Energiemarkt haben sich die Preise etwas normalisiert. Wir gehen davon aus, dass dieser Trend anhalten wird, zumal eine Energieknappheit im europäischen Kontext unwahrscheinlich ist. Trotzdem setzen wir Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs, etwa Umstellung auf LED-Beleuchtung sowie intelligente Heizungssteuerung um.
In welchen Bereichen profitieren Sie gegebenenfalls von der verstärkten Nachfrage nach ressourceneffizienteren Prozessen/Anlagentechnik?
Da unsere Anlagen im Vergleich zu wässrigen Teilereinigungsanlagen nicht beheizt werden müssen, bietet dies uns ein wichtiges Verkaufsargument.
Inwiefern betrifft sie das im Raum stehende Beschränkungsverfahren für PFAS?
Ein generelles Verbot für den industriellen Einsatz wäre für uns ein Desaster. Für viele von uns eingesetzten Komponenten, etwa Leitungen und Dichtungen in Anlagen für die Halbleiterindustrie gibt es schlichtweg keine Alternativen. Ein Verbot muss daher mit Sinn und Verstand umgesetzt werden und nicht über alle Produkte, Vorprozesse und Anwendungen.
Welche Erwartungen haben Sie für dieses Jahr bezüglich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene? Was erwarten Sie speziell für die Tätigkeitsfelder Ihres Unternehmens?
Wir erwarten in Europa für 2024 einen schwierigen Jahresbeginn. Die Zeichen aus der Automobil- und Zulieferindustrie sind sehr verhalten. Daher fokussieren wir uns auf die Halbleiter und Mikroelektronik in den USA und Asien und planen das Niveau von 2023 zu halten.
Welche Entwicklung erwarten Sie im nächsten Jahr auf dem Arbeitsmarkt?
Es wird trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation sicherlich keine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt geben. Es wird auch in Zukunft einen Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften geben, was sich durch das Ausscheiden der Geburtenstarken Jahrgänge verschärfen wird. Das Thema der betriebsinternen Aus- und Weiterbildung ist daher von großer Bedeutung.
Welche Erwartungen haben Sie generell für 2024, welche Herausforderungen sehen Sie?
Nach vielen Jahren geprägt durch Dieselskandal, Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, etc. wünschen wir uns für 2024 lediglich mal wieder ein Jahr, in dem wir uns auf die Technologieentwicklung konzentrieren können.