Deutsche Forschungsgesellschaft für Oberflächenbehandlung e.V. (DFO)

Geschäftsfelder: Forschung, Entwicklung, Fachberatung, Schadensanalyse im Bereich der industriellen Lackiertechnik

Zielgruppen: Beschichtungsunternehmen, Lackhersteller, Hersteller von Mess- und Prüftechnik, Anlagenbauer, Rohstoffhersteller, Beratungsunternehmen

Mitarbeiter: 8

Jahresumsatz: 800.000 Euro

Gesprächspartner: Ernst-Hermann Timmermann, Geschäftsführer der DFO

Was für ein Resümee ziehen Sie für das Jahr 2022? Zum Beispiel bezüglich Auftragslage, Auftragseingang, Umsatz und allgemeiner Entwicklung?
Die Auftragslage hat sich verbessert, davon ausgenommen ist der Bereich der Tagungen. Im Bereich Schadensanalyse ist der Auftragseingang gestiegen. Auch hinsichtlich der Umsatzzahlen war eine Steigerung zu verzeichnen. Als Herausforderung hat sich vor allem die Personalentwicklung erwiesen – Fachleute zu bekommen, ist sehr schwierig geworden.

Wie stark waren Sie von Lieferketten-Problemen und den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs betroffen?
Lieferkettenprobleme waren für uns kein großes Thema. Der Krieg hatte keine direkten Auswirkungen für uns. Jedoch kennen wir diese Probleme von unseren Kunden, die in Russland oder der Ukraine produziert haben.

Welche Rolle spielen für Ihr Unternehmen die Entwicklungen auf dem Energiesektor?  Haben die Entwicklungen zu einem strategischen Umdenken bezüglich der Energieträger/Nachhaltigkeit geführt? Sehen Sie die Gefahr eines verstärkten wirtschaftlichen Einbruchs, wenn seitens der Politik in der jetzigen Energie-Versorgungslage die Reduzierung von CO2-Emissionen zu stark in den Vordergrund gestellt wird?
Wir benötigen zwar auch Energie für den Betrieb unserer Mess- und Prüfgeräte. Der Anstieg der Energiekosten trifft uns jedoch nicht wirklich hart. Wir gehen für 2023 von einer Stabilisierung beziehungsweise Senkung der Energiepreise aus.

In welchen Bereichen profitieren Sie gegebenenfalls von der verstärkten Nachfrage nach ressourceneffizienteren Prozessen/Anlagentechnik?
Unser Tätigkeitsfeld ist von Haus aus wenig energieintensiv. In dieser Hinsicht gibt es für uns daher kaum Optimierungsmöglichkeiten – eine Prüfkammer oder ein elektrisch betriebenes Prüfgerät kann man nicht wirklich energieeffizienter betreiben. Als Beweggrund für Anfragen seitens unserer Kunden kommt die Erhöhung der Ressourceneffizienz eher selten zur Sprache.

Welche Erwartungen haben Sie für das nächste Jahr bezüglich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklun?
Wir hoffen, dass die für 2023 geplanten Tagungen erfolgreich durchgeführt werden können. Weiterhin setzen wir auf weiteres Wachstum im Bereich der Fachberatung. Hier hoffen wir darauf, dass das Wachstum anhält und wir auch neue Mitglieder gewinnen können.

Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt, welche Rolle spielt für Sie der in vielen Bereichen anstehende Generationenwechsel, wenn erfahrene  Mitarbeiter aus dem Erwerbsleben ausscheiden? Welche Folgen sehen Sie aus dieser Entwicklung für den Wirtschaftsstandort Deutschland?
Der Fachkräftemangel wirkt sich auch auf die Deutsche Forschungsgesellschaft für Oberflächenbehandlung e.V. aus. Die Lage verschärft sich noch dadurch, dass die DFO keine Industriegehälter bezahlen kann. Daher können die Gehaltsforderungen hoch qualifizierter Bewerber oft nicht gezahlt werden.