Vollständiger Verzicht auf PFAS nicht in Sicht
Kurzfassung
In Europa treibt ein Schreckgespenst alle Industriebranchen um: Das völlige Verbot von PFAS. Da, wo es möglich ist, haben einige Unternehmen vorausschauend reagiert und Alternativen entwickelt. In der Elektronikindustrie gibt es bereits Möglichkeiten, zumindest teilweise auf die umstrittenen Substanzen zu verzichten.
Gelangen PFAS in die Umwelt, bleiben sie dort und reichern sich an. Einige PFAS gelangen auch in Organismen und über die Nahrungskette bis in den menschlichen Körper. Weder Luft, Wasser, Sonnenlicht noch Bakterien können diesen Molekülen etwas anhaben. Sie verteilen sich weltweit, sogar in den Polarregionen wurden sie schon gefunden. In der Industrie haben sich die PFAS allerdings bereits ieine ganze Reihe von Anwendungsfeldern erschlossen. Entsprechend deutlich war die Reaktion der Verbände, als das Umweltbundesamt und andere die Beschränkung von PFAS bei der Europäischen Chemikalienagentur ECHA vorgeschlagen hat.
Iin der Elektronikindustrie haben sich die PFAS gut etabliert. Dies betrifft sowohl oberflächentechnische als auch andere Anwendungen. Auf gedruckten Leiterplatten schützen sie gegen Wärme, Feuchtigkeit und Staub. Bei elektronischen Geräten wie Smartphones oder Tablets werden Fluorpolymere wie PVDF (Polyvinylidenfluorid) zu Oberflächen hinzugefügt, die sich dann mittels Strahlungshärten reparieren lassen. Inzwischen bieten erste Unternehmen andere Beschichtungsmaterialien ohne Halogene und PFAS an. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, auf andere Prozesse zum Aufbringen hydrophober Beschichtungen auszuweichen. Werkstoffe hierfür sind zum Beispiel Epoxidharz, Urethan, Acryl, Silikon oder Parylen. Einige Hersteller arbeiten mit ihren Lieferanten zusammen, um Alternativen zu entwickeln und sicherzustellen, dass die neuen Substanzen alle relevanten Anforderungen erfüllen.
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