SurTec Deutschland GmbH

Geschäftsfelder: Spezialchemikalien für die Oberflächentechnik

Mitarbeiter: Rund 400 weltweit

Jahresumsatz: Rund 95 Mio.Euro (SurTec Gruppe weltweit)

Gesprächspartner: Dieter Aichert, CEO SurTec Deutschland GmbH

Was für ein Resümee ziehen Sie für das Jahr 2022? Zum Beispiel bezüglich Auftragslage, Auftragseingang, Umsatz und allgemeiner Entwicklung?
Auf die geopolitische Schwankungen und das dynamische Marktumfeld reagierte SurTec flexibel und konnte seine Lieferfähigkeit und den gewohnten Service für Kunden aufrecht erhalten. Die Auftragslage ist besser als erwartet gegen Ende des Jahres.

Wie stark waren Sie von Lieferketten-Problemen betroffen? Wie hat sich die Problematik im Laufe des Jahres entwickelt, was erwarten Sie diesbezüglich im nächsten Jahr? Wie weit oben auf der Agenda steht das Thema Local-Sourcing?
Die Dynamik auf dem Rohstoffmarkt erforderte höchste Aufmerksamkeit und schnelle Reaktionen. Extreme Preissteigerungen bei den Rohmaterialien erforderten entsprechende Anpassungen bei unseren Preisen. Diese Entwicklung spiegelt sich nun auch auf anderen Märkten. Zumindest aber bei einem Großteil der Rohstoffe sehen wir, abgesehen von weiterhin einzelnen Ausreißern, ein Plateau erreicht.

Welche Rolle spielen für Ihr Unternehmen die Entwicklungen auf dem Energiesektor?  Haben die Entwicklungen zu einem strategischen Umdenken bezüglich der Energieträger/Nachhaltigkeit geführt? Sehen Sie die Gefahr eines verstärkten wirtschaftlichen Einbruchs, wenn seitens der Politik in der jetzigen Energie-Versorgungslage die Reduzierung von CO2-Emissionen zu stark in den Vordergrund gestellt wird?
Die SurTec Deutschland GmbH wird seit drei Jahren zu hundert Prozent mit Ökostrom aus einem Wasserkraftwerk versorgt. Preissteigerungen betreffen uns natürlich auch im Energiesektor, doch sind wir hier hervorragend aufgestellt und können den Fortlauf unserer Produktion sicherstellen. Ganz klar sind wir aber von der Inflation bei allen eingekauften Produkten betroffen. Für 2023 erwarten wir eine weitere Verschärfung, die dann auch durch den Lohnsektor getrieben ist.

Welche Erwartungen haben Sie für das nächste Jahr bezüglich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene? Was erwarten Sie speziell für die Tätigkeitsfelder Ihres Unternehmens?
Wir erwarten einen noch stärkeren Fokus auf umweltverträgliche und nachhaltige Technologien, wie zum Beispiel den Ersatz von Chrom(VI). Die Energiekrise sehen wir als Katalysator für alle Niedrigtemperatur-Anwendungen und in der Galvanotechnik auch Technologien, bei denen Kühlenergie eingespart werden kann.

Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt, welche Rolle spielt für Sie der in vielen Bereichen anstehende Generationenwechsel, wenn erfahrene  Mitarbeiter aus dem Erwerbsleben ausscheiden?
Es gestaltet sich immer schwieriger, gutes Personal zu finden. Daher arbeiten wir stetig an der Weiterentwicklung von Mitarbeiter-Benefits, sprechen Nachwuchstalente direkt an und setzen auf einen nachhaltigen Knowhow-Transfer und eine erstklassige Ausbildung innerhalb unserer Belegschaft. Aus und nach Deutschland werden auch zukünftig sehr gut ausgebildete Fachkräfte kommen. Wir werden vermutlich einen Wandel in der Art der Tätigkeiten sehen – hin zu mehr Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Welche Erwartungen haben Sie für das das nächste Jahr, welche Herausforderungen sehen Sie?
Die geopolitischen Entwicklungen müssen natürlich genauestens beobachtet und eine schnelle Reaktion beziehungsweise Anpassung sichergestellt werden. Nichtsdestotrotz erwarten wir einen Aufschwung und gute Chancen, zu wachsen.