Heraeus Noblelight GmbH
Geschäftsfelder: Infrarot- und Ultraviolett-Strahler, -Systeme und Lösungen für Anwendungen in industrieller Produktion, Umweltschutz, Medizin und Kosmetik, Forschung und analytischen Messverfahren
Zielgruppen: OEMs, Endkunden, Techniker, Ingenieure, Entwickler und Anwender
Mitarbeiter: Ca. 800
Jahresumsatz: Michael Honig, Vertriebsleiter Europe, Heraeus Noblelight
Gesprächspartner: xxxxxxxxxxxxxxxxxx
Was für ein Resümee ziehen Sie für das Jahr 2022? Zum Beispiel bezüglich Auftragslage, Auftragseingang, Umsatz und allgemeiner Entwicklung?
Für uns war 2022 ein sehr erfolgreiches Jahr, mit kleinen regionalen Unterschieden, aber insgesamt sehr erfolgreich.
Wie stark waren Sie von Lieferketten-Problemen betroffen? Wie hat sich die Problematik im Laufe des Jahres entwickelt, was erwarten Sie diesbezüglich im nächsten Jahr? Wie weit oben auf der Agenda steht das Thema Local-Sourcing?
Heraeus Noblelight stand wie viele andere Firmen vor großen Herausforderungen in der Supply Chain. Dabei haben die Kollegen im Einkauf große Anstrengungen vollbracht, Produktionsstillstände zu vermeiden und unsere Kunden zuverlässig zu beliefern. Geholfen hat uns die richtige Mischung aus globalen und lokalen Lieferanten. Vor dem Hintergrund steigender Rohstoff- und Energiepreise muss die Verteilung kontinuierlich geprüft werden.
Welche Rolle spielen für Ihr Unternehmen die Entwicklungen auf dem Energiesektor? Haben die Entwicklungen zu einem strategischen Umdenken bezüglich der Energieträger/Nachhaltigkeit geführt?
Wir wollen einen Beitrag zu Net-Zero- also Netto Null – leisten. Das bedeutet, dass alle Emissionen, die zum Treibhauseffekt beitragen, durch geeignete Maßnahmen auf Null reduziert werden. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Emissionen von Treibhausgasen bis 2030 um 50% zu reduzieren und bis 2050 bei allen relevanten Aktivitäten Net-Zero zu werden.
In welchen Bereichen profitieren Sie gegebenenfalls von der verstärkten Nachfrage nach ressourceneffizienteren Prozessen/Anlagentechnik?
Seit der Energiekrise häufen sich die Fragen nach einem Umstieg von gasbefeuerten Öfen auf Infrarot-Systeme für industrielle Wärmeprozesse. Wir setzen auf die besonders effiziente Übertragung von Energie durch technisches Licht, durch UV- oder Infrarot-Strahlung. Heraeus Noblelight hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Wir stehen in regem Austausch mit einem Energieberater, der für uns mehrere Fälle durchgerechnet hat. Ein Umstieg von einem gasbetriebenen Ofen zu einem Infrarot-Ofen, der mit einem Ökostrom-Mix läuft, kann ganz enorme Einsparungen des CO2 Ausstoßes bringen. Das spart CO2 Steuer und ist förderfähig.
Infrarot- und UV-Systeme tragen so zur Nachhaltigkeit in der industriellen Fertigung bei.
Welche Erwartungen haben Sie für das das nächste Jahr, welche Herausforderungen sehen Sie?
Der Umstieg auf energieeffizientere Fertigungstechniken wird noch dringender werden, dennoch steigen nicht alle Unternehmen sofort um. Häufig fehlen im operativen Alltag die Zeit und die Kapazität, um über neue Technologien nachzudenken. Oft ist es erst einmal einfacher, mit dem bisher bewährten weiterzumachen. Wir wollen zeigen, dass ein intelligent geplanter Umstieg langfristig viel mehr bringt. Beispielsweise helfen kompakte IR Booster, einen Trocknungsprozess enorm zu beschleunigen, ohne den bestehenden Ofen entsorgen zu müssen. Ein Booster kann sekundenschnell zu- oder abgeschaltet werden und zudem kann er genau auf das jeweilige Produkt eingestellt werden. Das hilft, die Trocknungslinie zukunftsfähig zu gestalten.