Bild: BASF Coatings

Trendfarben 2019

Führender Lackhersteller veröffentlicht Design-Studie zu den Automobil-Farbtrends der nächsten Jahre

Automotive Color Trends 2019/20, kurz ACT/9, lautet der Titel einer Analyse des Geschäftsbereichs Coatings von BASF. In Zusammenarbeit mit vier Design-Studios aus EMEA, Nordamerika und Asien-Pazifik hat BASF technologische Trends und gesellschaftliche Veränderungen weltweit analysiert, um daraus Farbinspirationen für Fahrzeugoberflächen zu ziehen.

Jedes Jahr entwickeln die Designer des Unternehmensbereichs Coatings von BASF anhand ihrer Erkenntnisse und Prognosen zur technologischen und gesellschaftlichen Veränderung  eine Kollektion, die in drei bis fünf Jahren die Farbgebung in der Automobilindustriebeeinflussen wird. Ihre umfassende Recherche zu den künftigen Trends dient als Ausgangsbasis für die Entwicklung von Oberflächen, Texturen und Farbstellungen. Als Ergebnis stellen die Designer globale Trends und Entwicklungen in den Regionen Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA), Asien-Pazifik (AP) und Nordamerika (NA) vor.

Die Farbtrendkollektion entwickeln die Designer immer in enger Zusammenarbeit mit den Laboren, denn die technischen Anforderungen an den Lack sind hoch. So muss der Lack extremen äußeren Einflüssen standhalten, damit die Fahrzeugkarosse in zehn Jahren noch hochwertig aussieht. Die Herausforderung besteht somit darin, aus der äußerst umfangreichen Pigment- und Pasten-Toolbox zielgerichtet die Materialien herauszusuchen, die den gewünschten Farbton erzielen und gleichzeitig den notwendigen Schutz bieten. Zusätzlich werden vermehrt Lacke mit neuen Funktionalitäten und neuen Pigmenten gezeigt, um an Hand dieser Beispiele im persönlichen Gespräch mit dem Kunden die Relevanz für eine künftige Entwicklung und Verwendung zu klären.

Darüber hinaus gilt es, die neuen Farben so auszulegen, dass sie trotz unterschiedlicher
Lackierverfahren und Einbrennprozesse am Ende an der finalen Karosse auch den gleichen Farbton ergeben. Hierbei muss zudem berücksichtigt werden, dass je nach Anforderung des Kunden, die Farben in einem wässrigen und/oder lösemittelhaltigen Lacksystem zur Verfügung gestellt werden müssen.

Breitgefächertes Farbspektrum unterstreicht Offenheit

Mit vielfältigen Farbtönen und verschiedenen Sättigungsstufen unterstreicht BASF die offene Einstellung zu Fortschritten in der Digitalisierung. Digitale Hilfsmittel, deren Einfluss weiter zunehme, würden inzwischen als natürlicher Bestandteil des Alltags betrachtet. Entsprechend müssten Farbkonzepte für die Mobilität der Zukunft einen zugänglicheren und wärmeren Eindruck erfüllen. Eher untypische Fahrzeugfarben wie ungewöhnliche gelbliche Farbtöne und komplexe goldene Metalltöne gehen mit dieser Richtung einher, so die Designer.

Metallic-Töne und das Streben nach Veränderung

Die Farbtrends spiegeln den von den Designern beobachteten Wunsch nach grundlegenden Veränderungen wider. Davon seien nicht nur die allgemeinen Konsummuster und -verhalten betroffen, sondern auch die persönlichen Ziele: Jüngere Leute verbringen demnach ihr Arbeitsleben nur noch selten bei einem einzigen Arbeitgeber. Geradlinige Biografien werden bei der sogenannten „Slash-Generation“ vermehrt von facettenreichen Lebensstilen abgelöst, was zu einer flexiblen Einstellung gegenüber Mobilitätsmustern führt. Flexibilität und Kreativität, sowie ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeit und Freizeit, nehmen für die Slash-Generation eine große Bedeutung ein. Dieses Wechselspiel setzt BASF in einer Reihe von Metallic- und Unifarbtönen um, die sowohl helle als auch dunkle Schattierungen abdecken.  Ein weiterer Einflussfaktor seien zahlreiche Initiativen von Verbrauchern und der Industrie, die ein grundlegendes Umdenken bei Material-Lebenszyklen fordern.

Neue Standards prägen EMEA

Die Designer des Unternehmensbereichs Coatings von BASF übertragen diese Impulse in Farbkonzepte, die Ästhetik und Nachhaltigkeit miteinander vereinen.  Eine ungemein positive Atmosphäre deute auf die bevorstehenden Veränderungen gesellschaftlicher Konventionen in EMEA hin. Die Designer prognostizieren, dass dadurch einzigartige Farbpositionen wie Violett Metallic häufiger vorkommen könnten. Eine der Facetten, die diesen Optimismus betone, sei die zunehmende Bedeutung der Individualität bei Design-Konzepten in der Region, was durch komplexe Metallic-Töne im Farbraum Beige und Gold zum Ausdruck gebracht werde. Ein weiterer Aspekt ist für BASF die Erforschung der Bedürfnisse des Menschen in Bezug auf die zunehmende automatisierte Mobilität. Entsprechend sind ausgewählte Farben in EMEA durch einen künstlichen Look geprägt, der auf Effekte verzichtet aber gleichzeitig für Funktionalität sorgt.

Parolis Purple zeigt eine starke Klarheit durch den ultrafeinen Metallic-Effekt. (Bild: BASF)

Asien-Pazifik – eine ausgewogene Palette warmer Farben

Gemäß der Analyse BASFs bilden sich in der urbanen Gesellschaft Asiens vielschichtige Lebenskonzepte. Die Tradition verschmelze mit neuen Impulsen für eine nachhaltige Produktion, woraus eine ausgewogene Palette warmer Farben mit ruhigen, gesättigten Flops hervorgehe. Diese Farbtöne gehen mit frischen weißlichen Silbertönen und komplexeren warmen Farbbereichen sogar über das gewohnte Erscheinungsbild von Schattierungen und Oberflächen hinaus.  In der Region Asien-Pazifik treffen zwei Mentalitäten aufeinander: Die technologiefreundliche werde durch leuchtende, fließende Farben – wie seidige neutrale Metallic-Töne – und schimmernde sanfte, helle Farben repräsentiert. Die emotionalere Seite der künftigen Automobiltechnologie hingegen favorisiert dunkle, rohe und vitale Farben. Grobes Graumetallic oder sinnliches Violett bieten die Möglichkeit, sich individuell auszudrücken.

Changierende Farbtöne in Nordamerika

Die anhaltende Faszination für Technologie in Nordamerika ergibt – gepaart mit einem spannenden, neuartigen Verständnis von persönlichem Besitz und Mitgestaltung – eine deutliche Veränderung der Farbpalette gegenüber den Vorjahren, so die BASF-Designer.  Dies äußere sich in einem stärkeren Flip-Flop-Effekt in unterschiedlichen Farbtönen. Dabei werde auch die allgemeine Textur des Metallic-Effekts weicher.

Die Trends stehen fest, nun geht es  an die Ausarbeitung. Die Farbdesigner der BASF wollen auch in Zukunft bei der Entwicklung einer breiten Auswahl an Farben Funktionalität und Ästhetik miteinander verbinden. Um dies zu erreichen, wollen sie unter anderem Farbstoffe und Produkte aus umweltfreundlichen Quellen einsetzen.

► BASF Coatings GmbH

► www.basf-coatings.de