Die Zukunft und Chrom(VI)

Erteilung der ersten großen Upstream-Autorisierung

Nachdem sich die ECHA nun drei Jahre nach dem Sunset Date zur ersten große Upstream-Autorisierung von Chrom(VI) durchgerungen hat, sind die damit verbundenen Auflagen alles andere als leicht zu erfüllen. Zusätzlich kommen bedenkliche Nachrichten aus Brüssel.

Es ist nun schon mehr als zehn Jahre her, als die Wellen rund um die Autorisierung von Chrom(VI) anfingen, hoch zu schlagen – Chromsäure auf den Anhang XIV der REACH-Verordnung aufgenommen und damit als SVHC, also als besonders besorgniserregende Substanz, eingestuft wurde. Es war absehbar, dass die dadurch notwendig werdende Autorisierung der Verwendung von Chromsäure gravierende Auswirkungen auf die Galvanik-Branche haben würde. Selbst ein Gerichtsprozess und Gutachten, die zeigten, dass die Daten, die zur Rechtfertigung der Aufnahme von Chromsäure in den Anhang XIV verwendet worden waren, willkürlich und zweckorientiert zusammengestellt waren, konnten das Rad der Zeit nicht zurückdrehen. Der politische Wille war stark und den Unternehmen, die auf die Verwendung von Chrom (VI) angewiesen waren, blieb nichts weiter übrig, als die Autorisierung anzustreben.

Eine Einzelautorisierung bietet lange Schutzdauern, bis zu 12 Jahre, wie sich gezeigt hat, da sie sehr spezifisch auf den Einzelfall zugeschnitten werden kann. Doch für einen Großteil der betroffenen Galvanik-Betriebe waren und sind solche Einzelautorisierungen sowohl in Bezug auf die Kosten als auch vom Personenaufwand her nicht umsetzbar. In der Folge gründeteten sich im März 2012 zwei Organisationen, um den Anwendern von Chrom(VI) den Weg zur Autorisierung zu ebnen, der Vecco e.V. und das CTAC-Konsortium. Sowohl der Vecco als auch CTAC begannen, Informationen für den REACH-Zulassungsantrag (AfA) zu sammeln. 2015 reichte dann CTACsub, das aus dem CTAC-Konsortium hervorgegangen war, auf Basis der vom CTAC entwickelten AfAs ihre Upstream-Anträge ein. Zwischen 2012 und 2020 betrugen die Gesamtkosten für die Genehmigungen rund vier Millionen Euro – ohne dass in dieser Summe in weiten Teilen der Aufwand der beteiligten Unternehmen und Mitarbeiter einen Niederschlag fand. Die europäische Kommission brauchte anschließend mehr als vier Jahre für die Prüfung und überschritt dabei sogar um drei Jahre das selbst gesetzte Sunset Date im September 2017, bis im Dezember 2020 die Autorisierung für den vom CTACSub-Konsortium gestellten Antrag erteilt wurde. Die Auflagen allerdings haben es in sich!