„Funktionalisiert bedeutet, dass wir Oberflächeneigenschaften gezielt verändern“, erklärt Jürgen Gröninger, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Laserzentrums an der FH Münster. Und da es heutzutage massig Oberflächen mit vielen Potenzialen gibt, läuft auch die Forschung, wie und mit welchen Technologien sich Oberflächen verändern lassen, weltweit auf Hochtouren. Auch an der FH Münster: Dort ist jetzt das deutsch-niederländische Interreg-geförderte Projekt Movero zu Ende gegangen. Movero steht für die „Nutzung und Weiterentwicklung von modernen Verfahren der Oberflächenstrukturierung für interdisziplinäre Anwendungen in der regionalen Industrie“.
Konkret bedeutet das: Über mehr als drei Jahre hinweg haben zehn Unternehmen aus verschiedensten Branchen sowie Forscher der FH Münster und der Universiteit Twente Ideen zur Oberflächenbearbeitung und vor allem zur Funktionalisierung zusammengetragen, durchdacht, ausprobiert, weiterentwickelt. „Wir haben daran geforscht, wie wir die Oberflächen mit verschiedenen Technologien, vor allem mit Lasern und Prägeverfahren, bearbeiten können, damit sie bestimmte Eigenschaften haben. Dass Folien zum Beispiel Licht führen können, dass sie schmutzabweisend und wasserabweisend sind, dass Implantate Bakterien abwehren oder anziehen“, erklärt Gröninger. Dabei entstanden sind unter anderem Reflektorfolien: Sie können einfach auf die Solarmodule auf dem Dach geklebt werden und steigern so die Effizienz der Anlage, weil die Lichtausbeute erhöht wird. Weitere Arbeitsschwerpunkte waren optische Mikrostrukturen, Soft-Touch-Strukturen, antibakterielle Oberflächenstrukturen, strukturierte Metalloberflächen zur Generierung biomedizinischer Effekte und strukturierte Polymeroberflächen mit Selbstreinigungsfunktion.